Dr.Hauschka Foundation
Eine Stellungnahme zu den neuen Inhaltstoffen

Dieses Wochenende erscheint die neue Dr.Hauschka Foundation im Handel. Vor kurzem habe ich eine sehr ausführliche Review dazu geschrieben (siehe hier). Auch wenn ich einige Aspekte bemängelt hatte (u.a. Preiserhöhung und eine veränderte Zusammensetzung der Inhaltsstoffe), so konnte ich auch über genügend positive Eigenschaften der neuen Foundation berichten (erhöhte Deckkraft, passendere Farbnuancen, vegane Zusammenstellung).

Es hat mich daher auch ein wenig überrascht, dass viele von Euch in den Kommentaren vor allem auf die negativen Punkte eingehen. Denn mein Fazit über die neue Foundation war im großen und ganzen doch sehr positiv. Und immer noch bin ich sehr zufrieden mit dieser neuen Foundation.

Einer der Kritikpunkte von Euch wie von mir waren die veränderten Inhaltsstoffe und die Preiserhöhung. Ich habe in der Review berichtet, dass ich noch unschlüssig über die veränderten Zusammensetzung sei.

Ein Austausch mit Dr.Hauschka hat mir allerdings einen Einblick in die Beweggründe der veränderten Textur und der damit einhergehenden verwendeten Inhaltsstoffe geschaffen. Da ich die Stellungnahme sehr aufschlussreich finde, möchte ich diese gerne mit Euch teilen. Ob sie Eure Zweifel an der neuen Zusammenstellung nimmt sei jedem selber überlassen. Mir hat sie jedenfalls aufgezeigt, dass die neue Zusammensetzung gut überlegt ist und das Ziel, nämliche eine angenehme Textur mit verbesserter Deckkraft ja auch erreicht ist.  Auch die Erläuterungen zu der Herkunft einiger eingesetzten Rohstoffe hat mich positiv gestimmt.

Die Stellungnahme von Dr.Hauschka

"Weiterführende Infos zur neuen Foundation:

Tatsächlich hat sich an der Rezeptur der neuen Foundation gegenüber dem bisherigen Translucent Make-up einiges verändert. Dies betrifft sowohl den Duft, die Zusammensetzung der Fettphase, die verwendeten Pflanzenauszüge und die Textur der Produkte. Ziel war es, die neuen Foundations mit höherer Deckkraft zu versehen, ohne dass dabei ein maskenhaftes Aussehen entsteht und die einzigartige Pflege verlorengeht. Um dies zu erreichen, wurde eine völlig neue Formulierung kreiert.

Anders als bei reinen Pflegeprodukten besteht bei getönten dekorativen Präparaten die Herausforderung, Texturen zu entwickeln die einerseits pflegen, sich dabei aber auch gut auf der Haut auftragen und verteilen lassen und ein angenehmes Hautgefühl vermitteln. Da die neuen Foundations besser decken, somit auch einen größeren Anteil mineralische Pigmente enthalten, sind Ölkomponenten interessant, die eine einfache Einarbeitung der Pigmente ins Produkt und eine gute Verteilbarkeit auf der Haut gewährleisten. Genau definierte Öle wie das pflanzliche Neutralöl eignen sich hier besonders gut, da sie hervorragende Gleiteigenschaften zeigen. Die Entscheidung Neutralöl einzusetzen, ist also dem Wunsch geschuldet, unseren Kundinnen besonders luftige, moderne Texturen mit ansprechendem Auftrageverhalten anzubieten und nicht aufgrund einer möglichen Preisersparnis.

Bei dem Rohstoff Kokosöl greifen wir auf ein Bio-Öl aus einem kleinen Anbauprojekt auf Sri Lanka zurück. Es trägt das Biosiegel von Naturland und erfüllt den Standard „fair for life“ und ist alles andere als ein günstige Alternative. Leider finden sich immer wieder Aussagen zu einem möglichen komedogenen Potenzial von Kokosöl, die aber meist die Einsatzkonzentration des Stoffes unberücksichtigt lassen. Die Gefahr, dass ein Inhaltsstoff/Produkt vermehrt zu Unreinheiten führt oder Aknebildung fördert, wird vor allem dann gesehen, wenn sich durch die Anwendung des Stoffes/Produktes ein okklusiver Film auf der Haut bildet, der die natürliche Ausscheidung beeinflusst und die Poren verstopfen kann. Dies ist allenfalls bei der Verwendung der Reinstoffe oder hoch konzentrierten Produkte zu beobachten. In einer ausgewogenen Gesamtkomposition hingegen werden die natürlichen Prozesse der Haut gefördert und unterstützt. Die gute Verträglichkeit der neuen Foundations wurde auch in entsprechende dermatologische Tests an freiwilligen Probanden bestätigt.

Abgerundet wird die pflegende Formulierung durch weitere hochwertige Öle wie Macadamianuss-, Aprikosenkern- und Jojobaöl. Sheabutter und Candelillawachs umhüllen die Haut zusätzlich und sorgen für eine Extraportion Schutz. Dadurch war es tatsächlich möglich, auf weitere tierische Wachse (Bienenwachs) zu verzichten und damit auch ein für Veganer geeignetes Produkt anzubieten.

Dass die Stellung in der INCI gerne dazu verführt direkte Rückschlüsse auf die enthaltene Menge eines Stoffes zu ziehen ist verständlich, führt manchmal aber auch in die Irre. So sind zwar Glycerin und Fettalkohol in der INCI nun etwas weiter nach oben gerückt, tatsächlich haben sich deren Konzentrationen im Produkt aber nicht verändert. Auch über die Qualität eines Produktes sagen solche Stoffe kaum etwas aus. Wir haben uns ganz bewusst für palmölfreies Bio-Glycerin entschieden, dass aus Kokosöl aus kontrolliert-biologischem Anbau gewonnen wird. Auch diese Entscheidung hat ihren Preis, entspricht aber schlicht unserem hohen Anspruch an Qualität und Wirksamkeit.“

17 Comments

  • Die Pressemitteilung ist mal wieder ein super Beispiel dafür, warum ich Hauschka nicht mag.
    Okklusion ist ein Effekt, der wünschenswert ist, wie beispielsweise bei meiner eher trockenen Haut, damit der TEWL gemindert wird. Da von “natürliche Ausscheidung beeinflussen” zu sprechen…klar, Feuchtigkeit soll drin bleiben, klingt aber sehr negativ. Bei der ‘ausgewogenen Gesamtkomposition’ von Hauschka ist das natürlich völlig anders. Ist es, aber nicht so wie sie meinen. Ein starker okklusiver Effekt fördert Unreinheiten, wenn man reizende Stoffe verwendet. Und die sind in der Foundation en masse vorhanden.
    Sind Glycerin und Fettalkohol nur um eine Stelle vorgerückt?

    • puraliv sagt:

      Für mich war diese Stellungnahme sehr aufschlussreich und bin ich dem INCIS der neuen Foundation nun positiver gestimmt und kann Entscheidungen von Hauschka besser nachvollziehen. Grade die Gesamtkomposition die du (vielleicht als ironisch) ansprichst schätze ich eben sehr bei dr.hauschka. Denn egal was mit meiner Haut los ist (Pickel Alarm, extrem Trocken oder Dermatitis, mit Produkten von Dr.Hauschka habe ich all das immer in den Griff bekommen. Aber gut, jede Haut ist anders und reagiert anders, aber das anthroposophische und ganzheitliche Konzept gefällt mir sehr gut. Liefs, liv

  • Zaikine sagt:

    Vielen Dank für die Veröffentlichung des Feedbacks.
    Es ist immer schön zu sehen, wenn ein Unternehmen sich Mühe gibt und gerade bei solchen komplexen Produkten wie Naturkosmetik eine ausführliche Stellung gibt.

    Ich finde es auch gut, dass Kokosöl aus Bio-Anbau sein sollte. Denn so wie ich gesehen habe, verwenden vor allem günstigere “Naturkosmetik”-Marken das Kokosöl aus konventionellen Anbau, was komplett gegen die Motivation entspricht, warum man eigentlich zur Naturkosmetik wechselt.

    Was mir noch nicht so klar ist – ist die Plastikverpakung bei Dr. Hauschka BPA, also Weichmacherfrei?

    Liebe Grüße,
    Zaikine

    • puraliv sagt:

      Das mit dem BPA werde ich nachfragen. Ich war auch froh über den Austausch mit Dr.Hauschka. Oft ist Glycerin wohl auch oft aus Palmöl und eben nicht aus biologischen Kokosöl. Letzteres ist wohl nicht nur für die Umwelt besser. Liefs, liv

  • Ozean sagt:

    Also sowohl ich als auch seit neustem meine Mutter benutzen das herkömmliche Translucent Makeup und finden es gerade wegen seiner eher geringen Deckkraft gut, weil alles andere schnell maskenhaft aussehen kann. Daher bin ich gespannt, wie sie diesen Nebeneffekt ausgemerzt haben.
    Und ich für meinen Teil, als Studentin, hätte lieber eine Preisersparnis als ‘luftig, moderne Texturen mit ansprechendem Auftrageverhalten’. Das war vorher auch schon gegeben.
    Dr. Hauschka findet seit dem Naturkosmetik-Trend immer mehr Anhänger und ich kann verstehen, dass sie ihren Kunden innovative Produkte anbieten wollen. Aber manchmal reicht es schon, wenn man Dinge einfach so lässt, wie sie sind und nicht groß etwas daran verändert. Ich hoffe, dass das in Zukunft nicht auch mit den anderen Pflegeprodukten passiert. Ich fand es auch schon etwas frech, dass der Preis an die Tubenlotionen auch nicht angepasst wurde :/

    • puraliv sagt:

      Es gab wohl sehr viel Beschwerden über das Translucent make-up, eben wegen der geringen Deckkraft. Auch wenn ich das nicht so gut nachvollziehen kann, denn wie du und deine Mama mochte ich es auch sehr gerne. An sich finde ich das PReis-Leistungsverhältnis bei Dr.Hauschka für die Qualität sehr gute, auch wenn ich die Tuben auch nicht so gerne mag. ABer auch da gab es wohl viel Beschwerden von Kunden. Man kann es eben nicht immer allen recht machen. Liefs, liv

  • beautyjungle sagt:

    Es ist auf jeden Fall sehr positiv, dass ein Hersteller sich ausführlich äußert zu den Bedenken der Konsumenten! Interessant ist die Wahl des Neutralöls, an sowas denken wir Laien natürlich nicht.
    Und die Unterstützung der sozialen Projekte ist selbstverständlich klasse.

    Wo ich Strawberrymouse beipflichte, ist letztendlich das Fehlen von wissenschaftlichen Grundlagen für bestimmte Behauptungen, die Hauschka aufstellt. Aber es ist eine Art Kosmetik-Religion, basiert auf schönen Gedanken und Ansätzen, die eben wissenschaftlich nicht belegbar sind bzw. sogar völlig gegenteilig sind von dem, was studien eindeutig zeige . Aber jeder weiß, dass auch ein Placeboeffekt nicht zu unterschätzen ist und sogar tatsächlich wissenschaftlich zum Beispiel in der Medizin genutzt wird. Insofern ist ja nicht alles schlecht.

    Mich würde es einfach so sehr interessieren, wie sich die Haut von jemandem, der hauptsächlich Hauschka benutzt, ändern würde, wenn man auf reizfreie Pflege umsteigt. Ich habe den Unterschied bei mir selbst bemerkt – und habe vorher ja viel weniger reizende Produkte als die von Hauschka benutzt.
    Mir ist der Einsatz von so vielen deklarierungspflichtigen Duftstoffen (und anderen Inhaltsstoffen) einfach schleierhaft, weder eine Creme noch ein Makeup hat es nötig. Und viele Konsumenten wundern sich dann über trockene, feuchtigkeitsarme oder im Gegenteil fettende Haut ohne zu verstehen, dass ätherische Öle genau das verursachen können. Sie werden tatsächlich mit den guten Ölen, die einen Feuchtigkeitsverlust verhinden sollen, schön in der Haut eingeschlossen.
    Nun ja, ist wirklich eine Grundsatzdiskussion.

    Schön ist, dass DU ein Makeup hast, mit dem du zufrieden bist, heutzutage sucht doch jeder nach DEM tollen Produkt und oft ist das eine neverending-Story 🙂

    • puraliv sagt:

      Danke für deine ausführlichen Kommentar. Mit den wissenschaftlichen Belegen finde ich es immer so eine Sache. Nicht nur bei Kosmetik, mehr noch bei z.b. bei alternativen Heilmethoden. Es gibt tausend Jahre alte Methoden deren Erfolg nicht wissenschaftlich bewiesen wird und ganz neue Methoden bei denen das eben wohl so ist. Die Gründe für fehlende wissenschaftliche Beweise sind sehr komplex. Das heisst natürlich nicht dass Wissenschaft und vor allem konventionelle Heilmethoden nichts taugen.
      Es ist halt complex. Und Produkte die bei den einen gut wirken müssen nicht immer bei anderen gut wirken. Ich bekomme z.b. von Zink immer wieder und ganz schnell Probleme. Aber da schimpft kaum jemand drüber… ausser die ‘alternativen’ wenn ‘s um die eigenen Baby’s geht.

      Die Foundation ist nicht DIE eine und einzige Foundation die ich gerne mag, aber ich mag sie. Liefs, livs

  • diealex sagt:

    Also ich finde erstmal gut, dass Hauschka so ausführlich Stellung bezieht. Ich finde es auch soweit nachvolziehbar. Das Translucent Make-up habe ich nie genutzt aber jetzt die neue Foundation getestet und ich finde sie gut und weit entfernt davon, maskenhaft auszusehen. Und ich habe sie (für mich schon fast überraschend) auch sehr gut vertragen.
    Viele Grüße, die Alex

  • kerstin sagt:

    Man kann es nicht jedem Recht machen. Mir persönlich gefallen die Farben viel besser, besonders Almond als heller warmer Ton für nicht ganz so blasse Winterteints.
    Die Haltbarkeit ist sehr gut. Trotz der besseren Deckkraft sieht die Foundation natürlich aus und liegt “leicht” auf der Haut. Bei einer guten Unterlage ist die Pflegewirkung schon für eine Makeup sehr gut. Die Inhaltsstoffe sind M.E.hochwertig, Das schafft nicht jede Naturkosmetik-Foundation.
    Der Geruch gefällt mir nicht so, aber er verfliegt recht schnell. Ich finde, es ist eine gute Entwicklung. Leider steigen die Preise bei allen Produkten. Manche haben aber wirklich viel schlechtere Inhaltsstoffe.
    Danke Liv für die tollen Infos!
    Kerstin

    • puraliv sagt:

      Du hast Recht, im Moment steigen bei vielen Marken die Preise. Ich mag die Foundation als Alltags Foundation sehr, auch wenn es natürlich andere gibt die anderen Ansprüchen besser gerecht werden. Aber die sind meist auch in einem anderen, viel höherem Preissegment angesiedelt. Ich sage nur Zuii, Vapour und Undgretel. Liefs, liv

  • Beautyjungle hat das was ich meine/meine Einstellung viel schöner und diplomatischer ausgedrückt als ich das habe.^^
    Ich bin da in letzter Zeit recht zynisch geworden, was sicherlich an meinem etwas naiven Idealismus liegt. Ich bin bei meinem Umstieg nämlich davon ausgegangen, dass die Welt der NK so viel besser und gesünder ist und fühle mich gerade in letzter Zeit hin und wieder mit dem Gegenteil konfrontiert. Auch wenn der Pressetext durchaus gute Ansätze enthält, er ist eben auch passig auf das Produkt hinformuliert.

    • puraliv sagt:

      Ich glaube deine Erwartungen an die NK Welt sind sehr zu Recht. Aber jede Mark hat eben auch andere Ideale, Ideale die eben nicht immer unbedingt zu den eigenen passen. Es gibt tolle (semi) NK Marken die ganz viel für den umweltschutz tun und tolle soziale Projekte aber doch einige Inhaltsstoffe nutze die auch mich nicht ansprechen oder sogar ein totales No-go sind für mich.
      Das ganzheitliche Konzept von Dr.Hauschka spricht mit sehr an, dazu habe ich das Glück, dass die Produkte bei mir fast alle durch die Bank weg wunderbar funktionieren. Aber das muss eben nicht heissen, dass das bei anderen auch so ist. Liefs, liv

  • beautyjungle sagt:

    Jetzt muss ich auch hier (nach Twitter) mal schreiben: ich habe sie nun ausprobiert 🙂 Die vorherige Version wurde an mir mal angewendet nach einer Hauschka-Behandlung bei beauty&nature – hat mir damals gar nicht gefallen, schwer einzuarbeiten, wenig Abdeckung usw
    Die neue Version ist definitiv um Meilen besser! Fühlt sich viel luxuriöser an, lässt sich gut verteilen und sieht gut aus.
    Hast also völlig recht.

    • puraliv sagt:

      Na Mensch, das ist ja eine Überraschung 🙂 Ich hoffe deine Haut wird damit gut klar kommen! Ich bin schon so gespannt auf deinen Hautpflege Post um zu lesen was dir im Moment so gut tut! Liefs, liv

  • Ann sagt:

    Ich habe die neue Hauschka Foundation jetzt ausprobiert und sie gefällt mir. Mit einer Einschränkung: Eine normale leichte Feuchtigkeitscreme, die ich normalerweise als Make-Up-Unterlage benutze funktioniert zumindestens bei mir mit dieser Foundation nicht. Es muss genauer gesagt die gute Hauschka Rosencreme sein. Dann aber, mit den gecremten Fingern aufgetragen und ein wenig geschichtet, bekommt man ein sehr schön deckendes und trotzdem lebendiges Finish. Schick!
    Toll für kalte Wintertage mit viel Heizungsluft. Hält prima bis zum Abend. Wie dieses Make-Up sich in der wärmeren Jahreszeit macht, muss man sicherlich ausprobieren. Aber das Hauschka -Sortiment bietet ja da noch so einige Kombi-Möglichkeiten. Übrigens lässt sich der hellste Ton mit dem Hauschka-Tönungsfluid prima etwas abdunkeln.

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